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Interview

Volker Raddeck von wernaer GmbH: Impact-Unternehmen – Zukunftsfähig durch die richtigen Talente

In Zeiten des Fachkräfte- und Führungskräftemangels haben Personalvermittler und -berater alle Hände voll zu tun. Viele vermitteln Personal im Eilverfahren und übersehen menschliche und nachhaltige Aspekte völlig. Auch viele Unternehmen hinken dem neuen Trend für soziales Miteinander und ökologisches Bewusstsein hinterher. Dabei legen immer mehr Kandidaten und Kandidatinnen des Arbeitnehmermarktes Wert auf Respekt, Naturbewusstsein, Menschlichkeit, faires Miteinander und Wertschätzung ihrer Person und Arbeit. “Dafür würden Fachkräfte unter Umständen auf einen Teil ihres Gehalts verzichten”, weiß Volker Raddeck.

Fachkräfte mit diesem inneren Keim versuchen, Karriere und Umweltbewusstsein in Balance zu bringen. Allerdings wissen nur die wenigsten wirklich, wie das konkret aussehen soll oder wo sich Unternehmen finden, die genau diese Ambition unterstützen. Personalberater Volker Raddeck, Gründer von wernaer GmbH lebt mit seinem Unternehmen diese soziale und ökologische Nachhaltigkeit und hilft hier essenziell weiter.

wernaer GmbH-Gründer Volker Raddeck im Interview

Herzlich Willkommen bei Unternehmen Deutschlands, Volker Raddeck. Dein Unternehmen in der Personalberatung nimmt es sehr ernst, wenn Begriffe wie Nachhaltigkeit, New Work und menschliche Führung fallen. Wie bist du in diesem Zusammenhang auf die Idee gekommen, wernaer zu gründen?

Die Gründung von wernaer war für mich ein wahres Herzensprojekt, das aus einer tiefen Leidenschaft für echte Veränderung entsprang. Aufgewachsen auf einem Weingut, wo die Verbundenheit zur Natur allgegenwärtig war, hat mich mein Vater schon früh inspiriert, eine prägende Rolle in der Welt einzunehmen. Er sagte oft: „Entweder Politik oder Vertrieb – dort kannst du wirklich etwas bewegen.“ Der Vertrieb wurde meine Bühne, auf der ich 15 Jahre lang Erfahrungen sammelte und Führungsverantwortung trug.

Doch als ich die Vierzig erreichte, spürte ich, dass das konstante Streben nach „Höher, schneller, weiter“ nicht mehr meinem inneren Kompass entsprach. In dieser Lebensphase, die manche vielleicht als Midlife-Crisis abtun würden, fand ich durch die Unterstützung von Coaches heraus, wer ich wirklich bin und was ich wirklich will: Ich wollte einen sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten, und zwar durch die Förderung von Nachhaltigkeit und einem humaneren Miteinander in der Arbeitswelt.

“Um wirklich etwas zu verändern, wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit.“ 

Dies führte zur Gründung von wernaer, einem Namen, der für wertschätzend, nachhaltig und erfolgreich steht. Ich wollte eine Firma aufbauen, die nicht nur existiert, um Gewinn zu erzielen, sondern um die Welt zu verbessern – indem sie Menschen hilft, ihre wahre Berufung in harmonischen und zukunftsorientierten Unternehmen zu finden. Die Inspiration meiner Kinder, die mir täglich vor Augen führen, wie wichtig es ist, eine lebenswerte Welt für die nächste Generation zu hinterlassen, treibt mich unaufhörlich an.

 “Meine Kinder sind der große Antreiber für mich.“ 

Ich möchte, dass wernaer ein Leuchtfeuer für alle ist, die nicht nur nach einem Job suchen, sondern nach einer Berufung, die ihnen ermöglicht, sowohl ihr eigenes Leben als auch die Welt um sie herum positiv zu gestalten. Es geht mir darum, Firmen zu unterstützen, die nicht nur auf das Hier und Jetzt schauen, sondern die Zukunft aktiv mitgestalten wollen – für unsere Kinder und alle kommenden Generationen.

Das ist eine wirklich gute Einstellung. Aber wie leicht fällt es denn Unternehmen, das Thema Nachhaltigkeit zu leben?

Das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen zu verankern, ist wahrlich keine leichte Aufgabe, doch ich bin zutiefst überzeugt, dass jeder noch so kleine Schritt in diese Richtung von unschätzbarem Wert ist. Wir dürfen nicht erwarten, dass jedes Unternehmen über Nacht vollkommen klimaneutral agiert oder ausschließlich Mitarbeiter einstellt, die bereits vollständig nachhaltig leben. Die Realität ist, dass viele nachhaltige Alternativen in verschiedenen Bereichen noch in den Kinderschuhen stecken.

Jedoch ist jeder Schritt, den ein Unternehmen macht – sei es der Wechsel von Papierakten zur digitalen Datensicherung, der den Papierverbrauch drastisch senkt, oder die Einführung energieeffizienter Prozesse – ein Schritt, der gefeiert und unterstützt werden sollte.

Besonders am Herzen liegt mir die soziale Dimension der Nachhaltigkeit. Es geht nicht nur um Umwelt, sondern auch um Menschen. Viele unserer erfahrensten Arbeitskräfte, die die Wirtschaft dieses Landes aufgebaut haben, stehen kurz vor dem Ruhestand, dennoch werden sie täglich mit dem Thema Nachhaltigkeit konfrontiert, was ihnen Angst macht. Die Unsicherheit, ob ihre Zukunft noch so vorhanden ist, wächst. Und genau diese Bedenken wollen wir ihnen nehmen. Auf der anderen Seite ist es wichtig, alle Nachwuchskräfte zu ermutigen, Nachhaltigkeit zu leben und einen Schritt nach vorn zu gehen.

Unter dem Strich sollen die Generationen eine Einheit bilden, die sich dennoch gegenseitig akzeptiert und respektiert. Denn jeder in unserer Gesellschaft hat seine eigene Sichtweise und selbstredend sollte sich niemand in seinen Grundfesten verstellen müssen, um Veränderung herbeizuführen. Es gilt das richtige Gleichgewicht zwischen Weiterentwicklung und Persönlichkeitserhalt zu finden, damit alle an einem Strang ziehen können.

Das ist wahre Nachhaltigkeit – sie sichert nicht nur unsere Umwelt, sondern stärkt auch unser soziales Gefüge und unsere Wirtschaft.

Das wäre eine starke Wertschöpfungskette. Aber wie oft erlebst du denn, dass Fachkräfte keine Anstellungen finden, die den Nachhaltigkeitsaspekt integrieren und sie einfach sagen können, „Endlich ist es das, was ich will?“

Es ist tatsächlich so, dass ich immer wieder erlebe, wie Fachkräfte in Positionen verharren, die längst nicht mehr ihrer inneren Überzeugung oder Lebensphilosophie entsprechen. Sie sehnen sich danach, in ihrer beruflichen Laufbahn einen echten Unterschied zu machen und nachhaltige Werte zu fördern. Doch oft fehlt ihnen der klare Weg, wie sie diese Sehnsucht in echte Berufschancen umwandeln können.

Hier bei wernaer sehen wir es als unsere Mission, genau diese Brücke zu bauen. Wenn ich zum Beispiel von einem IT-Unternehmen beauftragt werde, dann gehe ich nicht nur proaktiv auf die Suche nach den richtigen Talenten, sondern ich tauche tief in die Bedürfnisse beider Seiten ein. Nachhaltigkeit im Beruf geht weit über das einfache Reduzieren des Stromverbrauchs hinaus. Es geht um eine tiefe, sinnstiftende Arbeit, die den Mitarbeitern das Gefühl gibt, wirklich etwas bewirken zu können.

Die Wahrheit ist, dass nachhaltige Unternehmen oft nicht die höchsten Gehälter zahlen können. Doch das, was sie bieten, hat auf einer tieferen, emotionalen Ebene oft einen viel größeren Wert. Sie sprechen das innere Bedürfnis der Kandidaten an, einen positiven Beitrag zu leisten. Diese Art der Wertschöpfung ist unschätzbar und oft der entscheidende Faktor dafür, dass sich unsere Kandidaten für einen Job entscheiden. Sie wählen eine Arbeit, die nicht nur eine Quelle des Einkommens ist, sondern auch eine Quelle der Zufriedenheit und des Stolzes. Das ist es, was ich täglich anstrebe – Menschen nicht nur Jobs zu geben, sondern Berufungen, die ihr Leben und die Welt um sie herum bereichern.

Aber siehst du das nicht als ein Sparen an der falschen Stelle, wenn die Gehälter bei vielen noch einen höheren Einfluss haben als die wahren Werte?

Ganz genau, das ist ein wirklich komplexes Thema. Wir alle müssen unseren Lebensunterhalt verdienen, und das führt oft zu einer Jobwahl, die primär auf das Gehalt ausgerichtet ist. Kosten für Lebenshaltung, wie Miete und Lebensmittel, müssen gedeckt werden, weshalb ich vollstes Verständnis für Fachkräfte habe, die nach gut bezahlten Stellen suchen. Zugleich sehe ich jedoch eine wachsende Begeisterung bei vielen, die erkennen, dass ihre Arbeit mehr als nur ein Gehaltsscheck sein kann – eine Quelle echter Zufriedenheit durch sinnvolle und nachhaltige Tätigkeiten.

Viele der Unternehmen, die sich eine solche Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben haben, sind oft noch in den Anfangsphasen ihrer Entwicklung – Start-ups oder Scale-ups, die in einem hart umkämpften Markt bestehen müssen. Diese Firmen können in dieser Phase einfach noch nicht mit den Gehältern von etablierten Weltmarktführern konkurrieren. Zudem weisen viele große Konzerne hohe Gewinne auf, die teilweise auf Kosten der Umwelt oder sozialer Gerechtigkeit erzielt werden. Unsere Kunden setzen darauf, solche Praktiken zu vermeiden, was sich natürlich auch in einem begrenzteren Budget für Gehälter niederschlägt.

Hier bei wernaer sehen wir es als unsere Aufgabe, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Wir unterstützen Unternehmen dabei, Talente zu finden, die sich von den Werten und der Vision des Unternehmens angezogen fühlen, nicht nur vom Gehalt. Durch die Vermittlung von Mitarbeitern, die eine langfristige Bindung anstreben und deren Werte mit denen des Unternehmens übereinstimmen, fördern wir eine nachhaltige Unternehmenskultur. Langfristig gesehen unterstützen diese Praktiken das Wachstum der Start-ups und Scale-ups, sodass sie in der Lage sein werden, wettbewerbsfähigere Gehälter zu bieten. Dies schafft eine Win-win-Situation, in der sowohl die Menschen als auch die Unternehmen gedeihen können, während sie gemeinsam auf eine nachhaltigere und gerechtere Wirtschaft hinarbeiten.

Ok, klingt schlüssig – aber kannst du mit wernaer die Nachhaltigkeit auch in deinem Unternehmen konstant umsetzen?

Ja, absolut! Nachhaltigkeit ist das Herzstück von wernaer, und wir setzen dies in jedem Aspekt unseres Unternehmens um. Wir haben die Stakeholder wie Mitarbeiter, Umwelt, Gesellschaft und Lieferanten fest in unsere Unternehmenssatzung integriert. Dies gewährleistet, dass wir in allen Unternehmensbereichen systematisch auf Nachhaltigkeit achten.

Bei Kundenbesuchen bevorzugen wir beispielsweise Bahnreisen, um unseren CO2-Fußabdruck zu minimieren. Zudem arbeiten wir mit einem nachhaltigen Mobilfunkanbieter und setzen auf refurbished Technik, die nicht nur kosteneffizient, sondern auch umweltfreundlich ist. Diese Geräte unterstützen unsere Nachhaltigkeitsziele ohne Kompromisse in der Leistung.

Wir achten auch auf die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen können. So optimieren wir die Internetnutzung, um die Emissionen so gering wie möglich zu halten. Es geht darum, moderne Technologien effizient zu nutzen, ohne unnötige Einschränkungen.

Nicht vermeidbare Emissionen gleichen wir durch Aufforstungsprojekte aus. Ein Teil unseres Umsatzes fließt in das Pflanzen von Bäumen, und dank dieser Initiative konnten wir bereits tausende Bäume pflanzen. Diese Bemühungen sind ein direkter Beitrag zur Verbesserung unseres Planeten und zeigen, wie tief unser Engagement für Nachhaltigkeit verwurzelt ist.

Unsere Philosophie bei wernaer ist einfach: Wir streben danach, in allem, was wir tun, echte Wertschätzung, Nachhaltigkeit und letztendlich Erfolg zu reflektieren. Dies ist nicht nur ein Versprechen, sondern eine täglich gelebte Realität, die unser gesamtes Unternehmen durchdringt.

Das ist eine faire Ansicht für alle. Wie geht es aus deiner Sicht mit wernaer in Zukunft weiter?

In der Zukunft streben wir bei wernaer danach, weiterhin eine führende Rolle in der Transformation zu einer nachhaltigeren und sozialeren Gesellschaft zu spielen und damit wahren Impact zu schaffen. Unser Ziel ist es, nicht nur ein Vorbild zu sein, sondern auch aktiv dazu beizutragen, dass möglichst viele Fachkräfte dort eingesetzt werden, wo sie wirklich einen Unterschied machen können.

Wir vermitteln Talente an Unternehmen, die bereits aktiv Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsmodelle integriert haben oder dies vorhaben. Auf diese Weise sorgen wir dafür, dass unsere Kunden mit Menschen zusammenarbeiten, die dieselben Werte teilen und gemeinsam nachhaltige Ziele verfolgen.

Noch wichtiger ist vielleicht, dass wir durch unsere tägliche Arbeit – durch jedes Gespräch und jede Interaktion – den Samen für ein neues Bewusstsein säen. Wir helfen Menschen, die Bedeutung von Nachhaltigkeit nicht nur zu verstehen, sondern auch zu erleben. Es geht darum, Nachhaltigkeit fassbar und greifbar zu machen, Schritt für Schritt, in die richtige Richtung.

Indem wir Teil dieses Wandels sind, tragen wir dazu bei, ein solides Fundament für zukünftige Generationen zu schaffen. Unser ultimatives Ziel ist es, zu einer Welt beizutragen, in der die Wirtschaft nicht nur existiert, um Profit zu erwirtschaften, sondern um das Leben aller zu verbessern. Wir bei wernaer sind entschlossen, diesen Weg konsequent weiterzugehen und sicherzustellen, dass unsere Vision von einer nachhaltigeren Zukunft Realität wird.

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