2020 in Hamburg von der Prozessingenieurin Dr. Anne Lamp und der Psychologin und MBA-Absolventin Johanna Baare gegründet, hat sich das Unternehmen traceless auf ganzheitlich nachhaltige Alternativen zu Plastik spezialisiert.
Die innovativen Gründerinnen sehen die Lösung der globalen Plastikverschmutzung in der Entwicklung und dem Vertrieb von Materialien aus der Natur für die Natur. Ersetzt werden sollen nicht nur Umverpackungen und Einwegartikel, sondern auch Beschichtungs- und Klebstofflösungen. Hierzu wird eine zum Patent angemeldete Technologie eingesetzt, welche die Verwendung von Nebenprodukten der Agrarindustrie zur Herstellung von Materialien ermöglicht, die schliesslich im privaten Umfeld in kürzester Zeit kompostierbar sind.
Die Vorteile der biobasierten Materialien liegen auf der Hand: Es werden keine umwelt- und gesundheitsgefährdenden Chemikalien zur Produktion benötigt, die CO2-Emissionen reduzieren sich um bis zu 87 Prozent und Landnutzungsänderungen gehören damit der Vergangenheit an. Die Qualität ist bereits heute wettbewerbsfähig, wobei nach dem Erreichen eines industriellen Produktionsniveaus überdies problemlos mit den Preisen für herkömmlichen Kunststoff konkurriert werden kann.
Ausgangsmaterial für die Produktion sind Agrarreststoffe, die als Nebenprodukte bei der Herstellung von Lebensmitteln, beispielhaft in der Getreideverarbeitung, anfallen.
Momentan wird die erste Pilotanlage in Betrieb genommen, welche im Vergleich zur etablierten Plastikindustrie eher klein ist. Darauf aufbauend soll so schnell wie möglich die Kapazität erhöht werden, um den Sprung in die Massenproduktion zu bewerkstelligen.
Finanziert wird das Vorhaben aus Gründer-Fonds sowie einer EIC Accelerator-Förderung der EU. Erste Kunden, mit denen bereits in der Produktentwicklung zusammengearbeitet wurde, sind ebenso vorhanden wie ein Engagement der Otto Group. Attraktiv für Investoren ist überdies der Umstand, dass sich die Gründerinnen in ihrer Expertise hervorragend ergänzen. Dr. Anne Lamp verfügt über exzellente Kenntnisse im technischen Bereich sowie über profundes Wissen bezüglich Nachhaltigkeit, Johanna Baare brilliert mit wirtschaftlicher Expertise.
Erklärtes Ziel der Unternehmerinnen ist es, bis Ende 2030 1 Mio. Tonnen ihres Materials auf den Markt gebracht zu haben. Grösster Zielmarkt sind Verpackungen, welche aktuell weltweit zu 40 Prozent in der Umwelt landen und den wesentlichen Faktor der Verschmutzung darstellen.
Gerade ist traceless für den Innovationspreis „Nachwachsender Rohstoff des Jahres 2023“ nominiert worden. Ein klares Zeichen, dass das Engagement der Unternehmerinnen weiter Beachtung findet und einen effektiven Beitrag zu einer Reduktion der globalen Umweltverschmutzung leistet.
