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Andreas Krieg Saphiracon

Interview

SaphirACon Gründer Andreas Krieg: Zeit für eine richtungsweisende Transformation – 2027 steht vor der Tür

In der heutigen Zeit steht die Digitalisierung und konstante technische Weiterentwicklung im wirtschaftlichen Fokus. Obwohl die für 2025 anberaumte Frist für Unternehmenssoftware der SAP verlängert wurde, läuft in vielen Firmen die Zeit ab. Bestehende Systeme, welche zahlreiche Unternehmen weltweit zur Abwicklung jedweder Geschäftsprozesse nutzen, werden ab 2027 nicht mehr gewartet beziehungsweise nur mit entsprechendem finanziellen Mehraufwand bis 2030. Da der komplexe Prozess der Umwandlung Monate bis Jahre andauert, ist jetzt der Moment gekommen, die nächsten Schritte zur Modernisierung und Transformation in den betroffenen Unternehmensbereichen einzuleiten.

Größer denken ist dabei die Devise, um mit der richtigen Transformation alle bestehenden Abteilungen möglichst effizient zu integrieren, um “Hürden abzubauen und durch Synergien die Effizienz zu steigern. Hierbei bildet die Harmonisierung und Standardisierung über interne und externe Grenzen hinaus den Schlüssel für eine effektive Zusammenarbeit. Neben dem Bündeln von Informationen und effektiven Arbeitsprozessen stehen vor allem Themen wie cloud-basierte Datenspeicherung, KI-Anwendungen und maschinelles Lernen im Fokus des Wandels.

Andreas Krieg von SaphirACon weiß, wie diese Herausforderung von den betroffenen Unternehmen gemeistert werden kann. Im Gespräch mit Unternehmer Deutschlands verrät er exklusiv, wie Firmen das nächste Level effektiver und neuer Betriebsprozesse erreichen können.

SaphirACon Gründer Andreas Krieg im Interview

Herzlich willkommen bei Unternehmer Deutschlands, Andreas Krieg. Das IT-Management zahlreicher Konzerne steht vor einer großen Herausforderung. Es geht um die Neugestaltung von SAP-basierten Betriebsanwendungen. Kannst du unseren Lesern erzählen, wer du bist und wie du zum Transformationsberater in Sachen SAP-Systeme wurdest?

Mich haben Computer schon immer interessiert und sie wurden bereits in jungen Jahren gründlich von mir unter die Lupe genommen. Ich baute sie auseinander und setzte die Teile wieder zusammen. Daraus entwickelte sich meine erste Selbstständigkeit. Durch Learning by Doing erwarb ich umfangreiches Wissen in der Gestaltung von Webseiten und erarbeitete mir dadurch später neben dem Studium eine gute Einnahmequelle.

Allerdings war mir bewusst, dass ich dieses Grundwissen unbedingt erweitern musste, um zukünftig professionell mit dieser Thematik zu arbeiten. Nach meinem Studium der Wirtschaftsinformatik wurde ich als SAP-Berater tätig, dies sowohl in internen Abteilungen als auch auf dem externen Markt. Mit mehrjähriger Berufserfahrung als Managementberater und Systemintegrator in vielfältigen Branchen inklusive Mobility, Konsumgüter, Medizinprodukte und Maschinenbau, gründete ich darauf basierend SaphirACon.

Ok, also ein Unternehmen für Transformationsberatung – aber wie bist du auf den Namen SaphirACon gekommen?

Für mich hat der blaue Saphir mit seiner Klarheit und der symbolischen Zielstrebigkeit eine Faszination, die ich mit meinen eigenen Zielen verbinde. Das A symbolisiert mich als Gründer. Meine Erfahrung in der Entwicklung von Prozessen und Systemen gibt vielen Unternehmen heute das Gefühl von Sicherheit, wenn sie sich auf den Weg der Transformation begeben. Ich fungiere dabei ein bisschen wie ein Dirigent, der durch kluge Navigation alle Bereiche eines Unternehmens orchestriert und die Abteilungen miteinander verbindet. Die Endung Con steht abschließend für “Consulting”. Mit seiner blauen Farbe, die ich in das Logo eingebunden habe, repräsentiert der Saphir zudem meine Lieblingsfarbe und spiegelt die Seriosität wider, für die SaphirACon steht.

Dein Ansatz ist die Beratung von Firmen, die die neuen SAP-Systeme implementieren möchten – oder besser müssen. Dabei ist dir die richtige Auswahl wichtig. Was berücksichtigst du und welchen Vorteil haben die Unternehmen von deiner Arbeit?

Die meisten Firmen wünschen sich Transformationen in ihren gesamten Prozessen, die mit Digitalisierung und Softwareprogrammen zusammenhängen. Gerade jetzt, wo die nächste Stufe der SAP-Systeme erreicht ist und sich die Vorgaben ändern, rückt die nahende Frist in 2027 in den Mittelpunkt. Veraltete Systeme werden dann nicht mehr gewartet und viele Unternehmen würden dann wahrscheinlich an ihre Grenzen kommen.

Mit dem Blick auf den bevorstehenden Aufwand und die Komplexität der Projekte trauen sich viele jedoch nicht, die Transformation ganzheitlich umzusetzen. Ein erfolgreicher Übergang bedeutet jahrelange Arbeit, sehr gute Planung und vor allem die Zusammenarbeit mit den richtigen Partnern. Und diese Auswahl zu treffen, fällt vielen schwer.

Folglich stehen Kosten, Ressourcen, aber auch der Erfolg des Unternehmens auf dem Spiel. Genau zu diesem Zeitpunkt übernehme ich zunächst die Beratung, um Firmen mit einem ausgearbeiteten Plan und den richtigen Partnern einen reibungslosen Start zu ermöglichen. Auch während der Implementierung der Änderungen stehe ich den Unternehmen zur Seite und beaufsichtige alle Prozesse. So werden Probleme, Hürden oder auch Fehlentscheidungen schnell identifiziert und angepasst, beziehungsweise im Idealfall gleich verhindert.

Mir ist es ein Bedürfnis, Firmen davor zu bewahren, Unmengen an Geld für die falsche oder schlechte Leistung auszugeben. Wer sich in der IT-Branche auskennt, der weiß, dass solche Transformationen schnell sieben-, wenn nicht sogar acht, oder neunstellige Ausmaße annehmen.

Also prüfst du die Implementierungs-Anbieter auf Herz und Nieren?

“Ja, ich schaue, ob die Anbieter die richtigen Voraussetzungen mitbringen.”

Dabei gilt es, sich einige Schlüsselfragen zu stellen: Sind es Anbieter, die eher unerfahrene Mitarbeiter einsetzen, oder sind es Implementierungsexperten? Ebenso sind die Persönlichkeiten hinter dem Anbieter entscheidend. Harmonieren sie mit meinem Kunden? Zuweilen sind die Anbieter zu selbstbewusst oder zu dominant. Der Kunde hat dann eventuell Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit und verliert sich in der Transformation. Folglich widerspricht er Entscheidungen in dieser Situation nicht oder behält seine Bedenken für sich. Dies wäre keine gute Basis für eine gelungene Transformation. Ebenso kommt es vor, dass die Anbieter zu wenig Guidance, also Anleitung, geben und so vieles beim Kunden hängen bleibt, wofür er den Anbieter eigentlich beauftragt.

Und wenn du den richtigen Partner gefunden hast, dann begleitest du den kompletten Prozess mit?

Die konstante Begleitung durch SaphirACon sehe ich als meine Pflicht an, da ich mich ab diesem Zeitpunkt mehr und mehr in der Vermittlerposition befinde, bzw. für die Absicherung des Transformationserfolgs stehe. Immerhin geben die Implementierungspartner Workshops in den Unternehmen, implementieren neue oder geänderte Prozesse, lernen die Mitarbeiter auf neue Prozesse an und wie bei jedem IT-Aufbau gibt es auch kleinere Hürden oder Änderungsbedarf. Je eher dieser auffällt und angesprochen wird, desto schneller können wir die Strategie anpassen. Nach Abschluss der Arbeiten gehen wir zusammen in die Feedbackphase und schauen gemeinsam, ob alles so klappt, wie es ursprünglich geplant war. Mitunter bedarf es an der ein oder anderen Stelle einer Anpassung.

Ich werde das mal mit einem Beispiel verdeutlichen. Ein Konzern, der aktuell unterschiedliche Standorte in Deutschland oder auch der ganzen Welt hat, verfügt heute in den seltensten Fällen über eine einheitliche IT-Landschaft. Prozesse unterscheiden sich stark voneinander oder decken bestimmte Bereiche gar nicht ab. Da ohnehin die SAP-Transformation erforderlich wird, ist es das oberste Ziel, ein Konstrukt zu schaffen, das einheitliche Prozesse in all diesen Standorten zur Verfügung stellt, um die Arbeitsabläufe innerhalb des ganzen Unternehmens zu optimieren und somit auch die Grundlagen für weitere Optimierungen wie z. B. KI zu legen. Nicht alle Konzerne machen jedoch einen großen Cut mit einer einheitlichen Umstellung, sondern sie beginnen meist an den stärksten Painpoints, die aktuell bestehen. Darum ist die individuelle Beratung durch mich an jedem Punkt der Transformation unabdingbar.

Schon eine einzige Umstellung löst womöglich eine Folge von notwendigen Änderungen aus, die zunächst nicht bedacht wurden oder erst zu einem späteren Zeitpunkt auffallen. All das sind Faktoren, die Unternehmen viel Zeit und Geld kosten können. Gehen wir aber gemeinsam strategisch an die Sache heran, minimieren wir das Risiko von Ausfällen und finden den perfekten Weg, die Transformation zu durchleben. Dies unter Berücksichtigung aller Angestellten und aller Standorte.

Das klingt sehr umfangreich. Wie viel Zeit nehmen solche Projekte in der Regel in Anspruch?

Das ist unterschiedlich und es kommt stark auf die Firmen und die beabsichtigte Transformation an. Es kann ca. 18 Monate oder mehrere Jahre dauern, bis ein Projekt abgeschlossen ist. Auf jeden Fall empfehle ich jedem Unternehmen, dass es mit drei bis sechs Monaten Vorplanung rechnen muss.

Vor allem die Inbetriebnahme des neuen Systems will gut geplant sein. Bei einzelnen Umstellungen integrieren die Firmen meist schrittweise ihre Anpassungen. Will ein Unternehmen jedoch quasi über Nacht mit einem neuen System live gehen, ist eine minutiöse Planung vorausgesetzt.

Wo siehst du die kritischsten Punkte in der Transformation?

Es handelt sich immer um unterschiedliche Aspekte und ist abhängig von der Phase, in der sich die Umstellung befindet. Einen großen Faktor bilden die Mitarbeiter, die nicht nur von der Veränderung überzeugt werden, sondern auch immer im Detail informiert sein müssen, um das gesamte Projekt mitzutragen. Mit ihnen steht und fällt der Erfolg der Transformation.

Auch bei den Kosten erleben Unternehmen, ohne die richtige Beratung, oft böse Überraschungen. Selbst wenn die Grundplanung scheinbar alle Ausgaben berücksichtigt, überschreitet schon eine kleine zusätzliche Anpassung zuweilen das Budget. Daher empfehle ich immer, mit einem größeren finanziellen Rahmen zu planen, damit der Unternehmenshaushalt nicht in Schieflage gerät und eine Gefährdung des Projektes vermieden wird.

Was rätst du heute Unternehmen, die sich zwar mit dem Gedanken der Transformation auseinandersetzen, sich aber noch nicht entschieden haben?

Da die Veränderung bei SAP ansteht, darf niemand mehr mit der Umstellung warten. Im Gegenteil, je mehr Zeit verstreicht, desto mehr leert sich der Markt der Implementierungspartner und es wird noch schwieriger, das Projekt mit einem guten und verlässlichen Partner umzusetzen.

Außerdem müssen sich die Unternehmen damit anfreunden, dass einheitliche und effektive Prozesse in Zukunft nicht nur Cloud-Systeme unabdingbar machen, sondern auch KI ein großes Potenzial hat, ihnen unter die Arme zu greifen. Ich sage bewusst unter die Arme greifen, weil viele denken, dass KI so weit ist, dass sie ganze Mitarbeiter ersetzt. Das wird sie in vielen Bereichen nicht sein. Vielmehr ist KI die Chance für alle Mitarbeiter, sich weiterzuentwickeln und die eigenen Kompetenzen auszubauen und dort, wo es sinnvoll ist, zu unterstützen und Arbeit abzunehmen. Etwaige Bedenken sollten Unternehmen vorab bereinigen.

Zudem sehe ich KI in Zukunft als einen Transformationshelfer, der bestimmte Aktivitäten übernehmen, beziehungsweise unterstützen kann, Analysen erstellt und Fehler entdeckt und somit die Chance auf eine erfolgreiche Transformation erhöht.

Und der dritte und wichtigste Punkt, aus meiner Sicht: Ja, die Umstellung braucht Zeit, sie wird Geld kosten und es werden Fehler passieren. Je komplexer die Prozesse und Systeme in den Unternehmen sind, umso wahrscheinlicher ist, dass manche Anpassungen nicht auf Anhieb funktionieren. Dies lässt sich mit einer Website vergleichen – auch wenn die Module noch so gut gebaut sind, braucht es nach dem ersten Speichern die ein oder andere Korrekturschleife, damit alle Formate perfekt zueinanderpassen. Und so ist es auch bei der Transformation.

Ich durfte in diesem Zusammenhang etwas in der Automobilbranche miterleben. Ein Projekt, bei dem scheinbar alles super geklappt hat. Kurz nach GoLive des neuen Systems stellte man fest, dass Cabrios im Fahrzeugkonfigurator nach der Konfiguration ohne Dachelement gebaut worden wären und niemandem war es bei den Tests aufgefallen. Beispiele wie dieses zeigen herausragend, wie wichtig die Planung funktionierender IT-Systeme und deren richtige Programmierung in Verbindung mit Prozessen und den tatsächlichen operativen Gegebenheiten ist und dass “Fehler” trotz hoher Genauigkeit passieren.

Du begleitest da wirklich eine faszinierende, aber auch anspruchsvolle Aufgabe. Wie wird SaphirACon in diesem Zusammenhang mit dir weiter wachsen?

Ich möchte in jedem Fall das Unternehmen erweitern und das Mitarbeiterteam vergrößern. So biete ich meinen Kunden eine stabile Heimat vor, während und nach ihrer Transformation. Derzeit steht eine der größten Herausforderungen an, doch auch in Zukunft werden die Unternehmen keinen Stillstand erleben und immer wieder neue Features erschaffen, die ein Unternehmenssystem bereichern können.

Meine Aufgabe dabei ist es, wie ein Dirigent die Technik, Prozesse, die Unternehmen und alle beteiligten Personen zu einer wunderbaren Symphonie zu vereinen.

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