In Verbindung bleiben

unternehmer-deutschlands.de

Kunig Consulting

Interview

Kunig Consulting: “Richtiges Recruiting findet außerhalb von Stellenportalen statt.”

Immer mehr Betriebe stehen vor der Herausforderung, begabtes und ambitioniertes Fachpersonal zu finden. Die eigenen Strategien zur Rekrutierung sind oftmals nicht mehr zeitgemäß, insbesondere dann, wenn auf klassische Optionen wie Stellenanzeigen in Tageszeitungen oder ähnliche Maßnahmen zurückgegriffen wird.

Qualifizierte potenzielle Mitarbeiter aus dem IT-Bereich und ähnlichen Branchen tummeln sich heutzutage vielfach auf den sozialen Medien und entdecken hier meist deutlich schneller, häufig auch zufällig, passende Jobangebote. Dabei kann eine Stellenofferte so verlockend sein, dass Festangestellte unmittelbar über einen Wechsel nachdenken. Armin Kunig von Kunig Consulting kennt die Botschaften, aus denen gelungene Fachkräftevermittlungen entstehen und weiß um die richtigen Strategien für eine effektive Personalbeschaffung.

Armin Kunig im Interview

Hallo und herzlich willkommen bei Unternehmer Deutschlands, Armin Kunig. Du bist mit den Herausforderungen, talentiertes und qualifiziertes Personal für verschiedene Unternehmen zu finden, bestens vertraut, da du über zwanzig Jahre hinweg selbst als Geschäftsführer in verschiedenen mittelständischen und großen Betrieben tätig warst. Insofern kennst du die Schwierigkeiten, gute Mitarbeiter zu finden, einzustellen und langfristig zu binden. Hierzu hast du eine spezielle Strategie entwickelt, die nachhaltige Wirkung entfaltet und zielgruppenorientiert ist.

Doch vorab, erzähl unseren Lesern bitte zunächst einmal, wie deine berufliche Karriere bis zu deiner Selbstständigkeit mit der Kunig Consulting aussah und warum du ausgerechnet auf Social-Media-Recruiting in deinen Bewerbungskampagnen setzt.  

Sehr gerne. Meine berufliche Karriere habe ich im Direktvertrieb gestartet. Nach einem Jahr im Außendienst bin ich bereits in die Führungsebene hineingewachsen und über verschiedene weitere Anstellungen alsdann in leitender Position für ein Unternehmen tätig geworden, in welchem wir zu diesem Zeitpunkt Monteure suchten. Unsere Stellenangebote, die wir über Jobbörsen ausgeschrieben hatten, waren kaum von Resonanz gekrönt und wir erhielten nur wenige Bewerbungen. Oftmals verfügten die Kandidaten dann auch nicht über die passende Ausbildung. Als im Jahr 2021 verstärkt Jobbörsen in den sozialen Medien aufkamen, habe ich mich intensiver mit dem Thema befasst. Mir war schon aus früheren Erfahrungen präsent, dass die herkömmliche Art und Weise zur Rekrutierung von Personal, halt klassische Anzeigenschaltung oder das Auslegen von Flyern, nicht wirklich zielführend ist. Deshalb hatte ich dann die Idee, über die sozialen Medien Kontakte zu knüpfen. Nachdem bereits die ersten Stellenausschreibungen auf verschiedenen sozialen Plattformen einen durchschlagenden Erfolg brachten, entschied ich mich, dieses Konzept zu verfeinern und in meine Selbstständigkeit zu implementieren.

Heute unterstützen wir Unternehmen dabei, neue Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu binden. Uns ist es wichtig, zusammen mit den Kunden ein ansprechendes Employer Branding zu erstellen und Personalverantwortlichen innovative Bewerbungsstrategien, zum Beispiel durch Nutzung sozialer Medien, näherzubringen. Zusätzlich betreiben wir gezielte Talent-Akquise für ein ideales Bewerbungs-Match zwischen Firmen und Kandidaten.

Hattest du schon immer den Wunsch, selbstständig zu arbeiten, denn zuvor warst du ja quasi stets klassischer Angestellter?

Ja, den Wunsch hatte ich schon immer. Allerdings war es mir wichtig, so viel Wissen wie möglich mit in meine Selbstständigkeit nehmen zu können und auch eine Kapitaldecke zum wirtschaftlichen Betrieb meiner Firma zu schaffen. Geholfen hat mir überdies meine damalige Tätigkeit im Außendienst. Vor Ort zu sein, um sich ein eigenes Bild zu machen. Darauf baue ich auch heute noch, wenngleich es primär mein Bestreben ist, mittelständische Unternehmen digital sichtbar zu machen und sie als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren.

Apropos Außendienst, es herrscht ja landläufig die Meinung, dass dieser bald nicht mehr gefragt ist. Wie siehst du das?

Der Auffassung kann ich mich nicht anschließen. Nicht alles verkauft sich online oder über das Telefon. Kunden beurteilen viele Produkte weiterhin über die Haptik, das persönliche Empfinden und vieles mehr. In meinem Bereich ist es so, dass ich genau wissen möchte, wie sich ein Arbeitgeber tatsächlich darstellt, damit ich die Rahmenbedingungen so authentisch wie möglich kommunizieren kann. Anlässlich meiner Besuche in Unternehmen spreche ich auch regelmäßig Empfehlungen zu Optimierungen aus, nicht nur im Außenauftritt.

Was macht Kunig Consulting aus und wie differenziert ihr euch von den Mitbewerbern im Markt?

Zunächst einmal besteht unser Team durchweg aus Enthusiasten, die mit Leidenschaft an allen Kampagnen zur Anwerbung von gut ausgebildetem Personal mitwirken. Unsere Vorgehensweise wird immer individuell auf die spezifischen Vorstellungen der Kunden zugeschnitten. In diesem Zuge übernehmen wir auf unseren Karriereseiten und den nachfolgenden Landingpages den Stil der Website des Auftraggebers und passen unsere Texte an die Kommunikation der Firmen an. Wir treten nicht direkt als klassischer Vermittler auf, was unsere Position zusätzlich ausmacht.

Wie findet ihr die idealen Mitarbeiter für die jeweiligen Unternehmen?

Mittels Verlinkungen leiten wir Interessenten zunächst auf einen Fragebogen zu bestehenden Qualifikationen, Gehaltsvorstellung etc. Über die Auswertung der Informationen findet eine Vorauswahl statt, im Anschluss geht es in die Beratungsgespräche. Jetzt hat der Kunde die Möglichkeit, in den weiteren Bewerbungsprozess einzusteigen. Unsere Kampagnen, das kann ich mit Stolz sagen, führen in der Regel innerhalb von 3 Wochen zu besten Ergebnissen, die Passrate beträgt bis zu 98 %.

Fokussiert sich Kunig Consulting auf die Anwerbung von Fachkräften mit Erfahrung oder werden auch Berufsanfänger der Generation Z angesprochen? Inwiefern macht sich da die Anpassung in den Kampagnen bemerkbar?

Welche Zielgruppe angesprochen wird, hängt von dem jeweiligen Unternehmen und dessen Bedarf ab. Es gibt durchaus Firmen, die vorzugsweise Studienabgänger anwerben, weil diese unkompliziert in moderne Prozesse eingearbeitet werden können. Allerdings kommt es auch vor, dass schnell spezialisierte Fachkräfte, zum Beispiel in der Pflege, benötigt werden. In diesem Fall wird üblicherweise auf Kandidaten zurückgegriffen, die über eine längere Berufserfahrung verfügen. Unsere Dienstleistung ist auch bei Handwerksbetrieben sehr gefragt, obwohl unser Schwerpunkt in der Industrie und IT-Branche angesiedelt ist.

Die Kampagnen, sei es auf der Suche nach erfahrenen Fachkräften, Berufsanfängern oder Quereinsteigern, unterscheiden sich nicht im Inhalt. Arbeitgeber präsentieren ihr Angebot, Bewerber werden über die Anforderungen an Ausbildung und Kenntnisse informiert. Allerdings variieren die Ansprachen. Junge Menschen kann ich unkompliziert und mit “Du“ ansprechen. Eine zu lockere Art wiederum kann qualifizierte und erfahrene Fachkräfte irritieren. Dort bleibt es natürlich beim “Sie” und dem direkten Übergang zu allen relevanten Fakten.

Wie begegnen dir deine Gesprächspartner in den Betrieben, wenn du dein Angebot vorstellst?

Gute Frage! Häufig stehen mir Menschen in der Führungsebene mit großer Skepsis gegenüber. Hier zunächst ein Vertrauen aufzubauen, das andere Personaldienstleister vielleicht verspielt haben, ist wichtig. Meine Mitbewerber präsentieren oft jede Menge von Kandidaten, beachten aber spezifische, persönliche und menschliche Aspekte kaum. Auch kennen sie sich hinsichtlich der Rekrutierung von Personal über soziale Medien kaum aus. Obwohl Facebook, Instagram und andere Plattformen eine gute Basis bieten, ist zu beachten, dass sich zur digitalen Bewerbung von offenen Stellen nicht jedes Forum eignet. TikTok als Beispiel lebt von kurzen Videoclips und ist kaum zielführend in eine Kampagne zu integrieren. Wichtig ist überdies, dass Firmen mit einer falschen Strategie auf sozialen Medien schnell einen Shitstorm riskieren können, der dem Ansehen schadet. Mit unserer hohen Expertise gelingt es uns trotzdem, über eine erfolgreiche Bewerbungskampagne die Personalverantwortlichen von einem Auftritt in Social Media zu überzeugen.

Inwiefern ist der aktuell viel diskutierte Fachkräftemangel dabei relevant?

Es gibt genug Fachkräfte, allerdings sind sie meist an ihre Arbeitgeber gebunden. Wir finden über unsere Strategie genau diese Menschen und sprechen sie an. Dabei stellen wir immer wieder fest, dass oftmals unbekannt ist, dass bestimmte Unternehmen gerade auf der Suche nach qualifiziertem Personal sind. Dies wird erst dann transparent, wenn Vakanzen über soziale Medien kommuniziert werden. Hier können Firmen mit attraktiven Angeboten und Informationen rund um den Job und den Betrieb locken und potenzielle Kandidaten zu einer Bewerbung animieren. Wir stellen mittlerweile fest, dass die Gehaltshöhe bei Weitem nicht mehr das entscheidende Kriterium ist. Nachhaltigkeit des Unternehmens, ökologische und soziale Verantwortung, ein gutes Betriebsklima und flache Hierarchien spielen eine wesentliche Rolle.

Kunig Consulting spricht mit seinem Dienstleistungsangebot vorwiegend mittelständische und große Betriebe an. Funktioniert euer Konzept auch bei Firmen, die aus wenigen Mitarbeitern bestehen oder sogar nur vom Inhaber betrieben werden?

Ich hatte tatsächlich vor einiger Zeit eine Anfrage von einem kleinen Unternehmen, das einen Service-Mitarbeiter suchte. Auf klassischem Wege konnten sie niemanden finden. Nicht nur, dass die Firmenwebsite wenig ansprechend und veraltet war. Es fehlte auch am Know-how, über soziale Medien zu werben. Wir starteten dann eine Kampagne in den sozialen Medien und ich war selbst erstaunt, dass die Stelle innerhalb einer Woche besetzt werden konnte. Ein gutes Beispiel, was für Möglichkeiten über Social Media bestehen, auch wenn ein Betrieb eher unbekannt ist.

HR-Abteilungen arbeiten klassisch und es kann dauern, bis der passende Kandidat gefunden wird. Ist das zutreffend?

Ja, das stimmt, es ist oft ein zähes innerbetriebliches Prozedere, da die Personaler nicht die Dringlichkeit im Blick haben, die vakante Stelle so schnell wie möglich zu besetzen. Allerdings entstehen durch fehlende Mitarbeiter regelmäßig hohe Kosten und die Arbeitsprozesse können nicht so wie beabsichtigt durchgeführt werden. In Folge kommt es zu Umsatzrückgängen, vielfach auch zu Wettbewerbsnachteilen. Über meine Überzeugungsarbeit gelingt es mir dann, schnelle Erfolge zu erzielen.

“Das schnelle Ende einer Kampagne sehe ich immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“ 

Natürlich freue ich mich, wenn eine Stelle mit einem guten Kandidaten besetzt wird. Zwar endet dann zunächst meine Tätigkeit, aber viele Kunden halten uns die Treue und beauftragen uns immer wieder, sei es nun bei Mitarbeiterausfällen oder im Rahmen einer Expansion des Unternehmens.

Wie sieht die Zukunft von Kunig Consulting aus?

Aufgrund der Geschäftsentwicklung geht es klar in Richtung Erweiterung der Aktivitäten und Vergrößerung unseres Teams. Gerade arbeite ich einen Mitarbeiter ein, der Aufgaben aus meinem Bereich übernimmt. Parallel möchten wir unsere Präsenz bei den Unternehmen stärken und suchen momentan Kollegen, die im Innendienst und im Marketing tätig sind. Hierbei geht es nicht nur um die Analyse von Betrieben, sondern auch darum, unsere besondere Strategie der Personalbeschaffung vorzustellen und umzusetzen.

weiter lesen

weitere Artikel in Interview

oben