Interview
Kevin Kucharski über Zeitarbeit im Sozialwesen: Der Schlüssel zu langfristiger Zufriedenheit im Job
Kevin Kucharski, Gründer der BS Kucharski GmbH, verfolgt eine klare Mission: Er will Menschen nicht nur in einen Beruf vermitteln, sondern sie dauerhaft glücklich machen – dort, wo die Arbeit zur erfüllenden Berufung wird und in einem Umfeld, in welchem Respekt auf Augenhöhe herrscht. Die Arbeitnehmer, die er vermittelt, sieht er nicht lediglich als Kunden, sondern vielmehr als Kollegen, deren Wohl ihm sehr am Herzen liegt. Im exklusiven Interview mit Unternehmer Deutschlands erklärt der Profi in Sachen Recruiting, warum niemand seine Zeit mit einem schlechten Job oder unter einem undankbaren Chef verschwenden sollte. Seine Personaldienstleistung hat sich auf den sozialen Sektor spezialisiert und versteht den passenden Beruf in einem stimmigen Team als das Lebensglück, das den Arbeitsalltag ausmacht.
Kevin Kucharski im Interview
Herzlich willkommen bei Unternehmer Deutschlands, Kevin Kucharski. Direkt zu Anfang gefragt: Wie kam es dazu, dass du mit der Personaldienstleistung BS Kucharski GmbH den Schritt in die Selbstständigkeit im sozialen Bereich gewagt hast?
Der eigentliche Auslöser war meine eigene berufliche Erfahrung. Ich habe oft gesehen, wie es in Unternehmen nicht laufen sollte: fehlende Kommunikation, mangelnde Wertschätzung und eine Kluft zwischen Chef und Mitarbeitern. Diese negativen Erlebnisse haben mich tief geprägt. Ich wollte es anders machen – nämlich eine Firmenkultur schaffen, in der Menschlichkeit und Respekt im Vordergrund stehen. Mein Ziel war es immer, die Art von Chef zu sein, den ich mir selbst gewünscht hätte: jemanden, der zuhört, unterstützt und eine echte Verbindung zu seinem Team aufbaut.
Hätte man mich vor 5 Jahren gefragt, so sah ich mich zu diesem Zeitpunkt nicht in der Selbstständigkeit. Eigentlich wollte ich eine Ausbildung zum Erzieher machen, doch das war damals noch ein ziemlich kostspieliges Unterfangen. Also begann ich nach meinem Abitur und einem Bundesfreiwilligendienst zunächst eine Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann, die mir durch meine eigene Tätigkeit als Leiharbeitnehmer nahegelegt wurde. Nach Abschluss der Ausbildung wurde ich übernommen und trat meine neue Stelle als Führungskraft in einer Personaldienstleistung an.
Schnell merkte ich jedoch, dass die Arbeitsweisen der Geschäftsführung nicht meinen Vorstellungen eines respektvollen und positiven Umgangs mit Kollegen entsprachen. Mehr oder weniger zufällig bot sich mir dann die Chance, die BS Kucharski GmbH gründen zu können. Dies war ein bedeutender Wendepunkt für mich, denn endlich konnte ich der Chef sein, den ich mir früher immer selbst gewünscht hatte und der in der Lage ist, Menschen im Berufsleben glücklich zu machen.
Eine interessante Laufbahn! Deine Mission ist es, Menschen “jobglücklich“ zu machen. Was genau bedeutet das für dich?
Glücklich im Job zu sein bedeutet für mich, dass Menschen einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, die sie wirklich erfüllt – nicht nur, weil sie arbeiten müssen, sondern weil sie es auch wollen. Es gibt nichts Schlimmeres, als morgens aufzustehen und sich zu einem Job zu quälen, der keinen Spaß macht. Jeder hat es verdient, in einer Umgebung zu arbeiten, in der er wertgeschätzt wird und sich wohlfühlt. Ich will niemanden dorthin vermitteln, wo er sich nicht langfristig vorstellen kann, glücklich zu sein. Es geht nicht nur um reine Beschäftigung, sondern um Lebenszeit – und die sollte niemand in einem ‚blöden‘ Job vergeuden.
Ich sehe Zeitarbeit als eine großartige Chance, schnell und flexibel in verschiedene Stellen reinzuschnuppern, teils für eine temporäre Beschäftigung, oder aber für eine langfristige Vermittlung. Wenn eine Person nach einiger Zeit übernommen wird, bin ich nicht traurig, dass sie geht – im Gegenteil. Ich freue mich, weil ich weiß, dass ich jemanden an einen Ort gebracht habe, wo er bleiben will und glücklich ist. Wichtig ist mir, dass meine Kollegen in den Einrichtungen Wurzeln schlagen können, wenn es sich für sie richtig anfühlt.
Bei der BS Kucharski GmbH steht der Mensch immer im Mittelpunkt, und das sage ich nicht nur so. Bevor unsere Leute bei einem Träger eingesetzt werden, gibt es immer ein persönliches Gespräch mit mir. Es ist mir wichtig, die Menschen kennenzulernen, die für uns und unsere Auftraggeber arbeiten. Ich möchte ihnen das Gefühl geben, dass sie jederzeit zu mir kommen können – sei es mit Fragen, Sorgen oder einfach, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. Diese Nähe und dieses Vertrauen sind mir unglaublich wichtig. Für mich geht es um viel mehr als nur Personalvermittlung. Im Vordergrund steht, ein “WIR-Gefühl” zu schaffen, in dem sich jeder gut aufgehoben und unterstützt fühlt.
Der soziale Bereich hat etwas unglaublich Wertvolles – dort dreht sich alles darum, Menschen zu helfen und wirklich etwas zu bewegen. Ob Erzieher, Sozialarbeiter oder Pflegepersonal: Diese Menschen leisten oft mehr, als sie zeigen, und das verdient enormen Respekt. Meine berufliche Laufbahn hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, glücklich zur Arbeit gehen zu können. Leider wird der soziale Bereich oft vernachlässigt, aber ich möchte dafür sorgen, dass die Menschen, die diese Arbeit machen, die Wertschätzung und Unterstützung bekommen, die sie verdienen.
Respektvoller Umgang, Menschlichkeit und Wertschätzung, das sind zweifelsfrei Werte, die es sich zu vertreten lohnt. Wie gehst du mit einer der größten Herausforderungen der Personaldienstleistung im sozialen Bereich, dem Fachkräftemangel, um?
Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist tatsächlich sehr hoch. Aber ich denke, der Schlüssel liegt in der Flexibilität und dem individuellen Ansatz. Jeder Bewerber und jede Einrichtung ist anders. Nicht jeder passt überall hin und das ist auch okay. Mein Job ist es, diese Unterschiede zu erkennen und das perfekte Match zu finden – sei es durch direkte Stellenausschreibungen oder durch sogenannte Ghost-Anzeigen, bei denen wir auf Basis des Bewerberprofils nach einer passenden Platzierung in einem Unternehmen suchen. Das langfristige Ziel ist immer, dass sowohl meine Kollegen als auch die Trägerschaften zufrieden sind.
Weiterhin geht es darum, Menschen bewusst wertzuschätzen und zu fördern – nur so können wir langfristige Bindungen aufbauen und verhindern, dass sie den sozialen Bereich wieder verlassen.
Außerdem sehe ich in der Attraktivität der Arbeitsbedingungen einen entscheidenden Punkt. Gerade im sozialen Bereich stoßen viele Mitarbeiter oft an ihre Grenzen, sei es emotional oder körperlich. Hier gilt es, flexible Arbeitsmodelle zu schaffen und dafür zu sorgen, dass die Work-Life-Balance im Vordergrund steht. Wenn wir als Arbeitgeber den Menschen hinter der Fachkraft sehen und ihm Raum für seine persönliche Entwicklung geben, können wir gemeinsam den Fachkräftemangel besser bewältigen.
Das klingt plausibel, gibt es ein Motto oder einen Leitgedanken, der dich prägt?
Ja, es gibt zwei Leitsätze, die mich tief geprägt haben und mir jeden Tag Kraft und Richtung geben: „Tue etwas Gutes, und dir widerfährt Gutes“ und „So wie du in den Wald hineinrufst, so kommt es zurück“. Diese Weisheiten habe ich von meinen Eltern mitbekommen und sie begleiten mich seit meiner Kindheit. Für mich sind es nicht nur Worte, sondern mein persönlicher Kompass, der mir die Richtung zeigt.
Die Bedeutung dieser Sätze sehe ich darin, dass echte Menschlichkeit und Wertschätzung keine Einbahnstraßen sind. Wenn ich Menschen respektvoll, ehrlich und mit dem Wunsch, ihnen wirklich helfen zu wollen, begegne, dann schaffe ich nicht nur berufliche Verbindungen, sondern echte Beziehungen. Es geht darum, nicht nur für den Moment etwas zu bewirken, sondern langfristig Vertrauen aufzubauen. Und ich habe gelernt:
Was treibt dich Tag für Tag bei deiner Tätigkeit an und welchen Mehrwert ziehst du für dich daraus?
Meine größte Motivation ist es, Menschen dabei zu unterstützen, berufliche Erfüllung zu finden. Jedes Mal, wenn ich sehe, dass ein Kollege sich dank meiner Hilfe professionell verwirklichen kann, gibt mir das neuen Antrieb und Energie. Gleichzeitig möchte ich kontinuierlich über die Vorteile der Zeitarbeit aufklären und zu einem besseren Verständnis beitragen. In den nächsten fünf Jahren wünsche ich mir, dass die BS Kucharski GmbH als ein Synonym für “Glücklichmacher im Job” steht. Zeitarbeit soll nicht mehr mit negativen Vorurteilen in Verbindung gebracht werden, sondern mit einem echten Mehrwert – sowohl für die Menschen, die für uns arbeiten, als auch für die Trägerschaften, die wir unterstützen.