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Fehler als Erfolg: Warum Scheitern wichtig ist

Scheitern gilt in vielen Kulturen als Makel – doch erfolgreiche Unternehmer wissen: Fehler sind kein Endpunkt, sondern oft der Schlüssel zum Erfolg. Fast jeder große Unternehmer hat Rückschläge erlebt, Produkte entwickelt, die floppen, oder Entscheidungen getroffen, die teuer wurden. Doch statt sich davon entmutigen zu lassen, nutzen sie Fehler als Lernchance. Warum ist Scheitern so essenziell für unternehmerischen Erfolg? Wie kann man aus Fehlern lernen, ohne daran zu zerbrechen? Und welche berühmten Beispiele zeigen, dass gescheiterte Unternehmer oft die größten Erfolgsgeschichten schreiben?

Warum Scheitern zum Unternehmertum dazugehört

Erfolg ist selten eine gerade Linie. Jeder, der ein Unternehmen aufbaut, wird früher oder später Fehler machen. Die entscheidende Frage ist nicht, ob man scheitert, sondern wie man damit umgeht.

Fehlschläge sind wichtig, weil sie:

  • Lernprozesse anstoßen: Fehler zeigen, was nicht funktioniert – und ermöglichen es, Dinge besser zu machen.
  • Resilienz aufbauen: Wer Rückschläge übersteht, wird widerstandsfähiger und kann in Krisen schneller reagieren.
  • Innovation fördern: Viele bahnbrechende Entdeckungen sind aus vermeintlichen Fehlern entstanden.

Beispiel: Die Post-it-Notizzettel wurden erfunden, als ein 3M-Wissenschaftler eigentlich einen superstarken Kleber entwickeln wollte – stattdessen entstand ein schwacher, wiederverwendbarer Kleber. Ein klassischer „Fehlversuch“, der Milliarden eingebracht hat.

Wie erfolgreiche Unternehmer mit Fehlern umgehen

Fehler machen alle – doch nicht jeder lernt aus ihnen. Erfolgreiche Unternehmer haben eine besondere Einstellung zu Rückschlägen:

Fehler früh erkennen und schnell korrigieren

Ein häufiger Fehler: Unternehmer halten zu lange an einer Idee fest, selbst wenn sie nicht funktioniert. Erfolgreiche Gründer sind hingegen in der Lage, frühzeitig zu erkennen, wenn sie auf dem falschen Weg sind, und schnell Anpassungen vorzunehmen.

Beispiel: Netflix startete als DVD-Verleih per Post, erkannte aber früh, dass Streaming die Zukunft ist – und passte sein Geschäftsmodell entsprechend an.

Fehler nicht als persönliches Versagen sehen

Wer Angst vor Fehlern hat, trifft oft gar keine Entscheidung – aus Angst zu scheitern. Doch Scheitern ist keine persönliche Niederlage, sondern ein natürlicher Bestandteil des Lernprozesses.

Elon Musk hat mehrfach gesagt: „Failure is an option here. If things are not failing, you are not innovating enough.“

Fehler als Chance zur Innovation nutzen

Viele Erfindungen entstanden aus Fehlern:

  • Penicillin: Alexander Fleming entdeckte es zufällig, als er eine falsch gereinigte Bakterienkultur untersuchte.
  • Mikrowelle: Ein Wissenschaftler bemerkte, dass ein Schokoriegel in seiner Tasche durch Radarwellen schmolz – daraus entstand die erste Mikrowelle.

Diese Beispiele zeigen: Manchmal führt ein unerwarteter Fehler zu einer völlig neuen Geschäftsidee.

Berühmte Unternehmer, die erst scheiterten – und dann Erfolg hatten

Steve Jobs – Gefeuert aus der eigenen Firma, dann triumphale Rückkehr

Steve Jobs wurde 1985 aus Apple geworfen – aus dem Unternehmen, das er selbst gegründet hatte. Doch er gab nicht auf, gründete NeXT und Pixar. Später wurde Apple gezwungen, ihn zurückzuholen, und mit ihm kam die Innovationswelle, die iMac, iPod und iPhone hervorbrachte.

Lektion: Ein Rückschlag ist nicht das Ende – oft ist er nur eine Umleitung zum nächsten großen Erfolg.

Walt Disney – Erst pleite, dann ein Imperium aufgebaut

Bevor er Disney gründete, war Walt Disney mehrfach gescheitert. Sein erstes Unternehmen ging bankrott, und er wurde wegen „mangelnder Kreativität“ von einem Zeitungsverlag gefeuert. Doch er ließ sich nicht aufhalten – und baute das größte Unterhaltungsimperium der Welt.

Lektion: Wer aus Rückschlägen lernt und weitermacht, kann trotzdem seine Vision verwirklichen.

Henry Ford – Dreimal gescheitert, dann Weltmarktführer

Bevor er die Ford Motor Company gründete, hatte Henry Ford drei erfolglose Autofirmen. Investoren glaubten nicht mehr an ihn. Doch Ford gab nicht auf und entwickelte schließlich das Fließbandprinzip, das die Automobilindustrie revolutionierte.

Lektion: Fehler sind nicht das Problem – sondern das Aufgeben nach Fehlern.

Wie Unternehmer aus Fehlern lernen können

Fehler zu machen ist unvermeidlich – aber man kann sie strategisch nutzen:

Fehler analysieren statt verdrängen

Viele Menschen versuchen, Fehler schnell zu vergessen. Doch erfolgreiche Unternehmer nehmen sich Zeit, um zu verstehen, warum etwas schiefgelaufen ist.

Dazu kann man sich folgende Fragen stellen:

  • Was genau ist schiefgelaufen?
  • Welche Entscheidung hätte ich anders treffen können?
  • Was kann ich aus diesem Fehler für die Zukunft lernen?

Kleine Experimente statt großer Risiken

Bevor man eine große Investition tätigt oder ein neues Produkt launcht, kann man erst mit kleinen Tests arbeiten.

Beispiel: Google startet neue Produkte oft als „Beta-Versionen“, um Fehler früh zu erkennen und Korrekturen vorzunehmen, bevor das Produkt großflächig ausgerollt wird.

Eine Kultur schaffen, in der Fehler erlaubt sind

In vielen Unternehmen herrscht eine „Null-Fehler-Kultur“ – Fehler werden als Inkompetenz gesehen. Doch das führt dazu, dass Mitarbeiter sich nicht trauen, Risiken einzugehen.

Erfolgreiche Unternehmen wie Amazon oder SpaceX fördern hingegen eine Fehlerkultur, in der Tests und Innovationen gewünscht sind.

Jeff Bezos sagte einmal: „Unser Erfolg bei Amazon ist eine Funktion, wie viele Experimente wir pro Jahr, pro Monat, pro Woche, pro Tag machen.“

Warum Scheitern in Deutschland noch ein Problem ist – und was sich ändern muss

Während in den USA Fehler oft als Zeichen von Erfahrung gelten, sieht man in Deutschland Scheitern noch zu oft als Versagen. Das führt dazu, dass viele Gründer zu vorsichtig sind oder sich nicht trauen, es nach einem Fehlschlag noch einmal zu versuchen.

Doch es gibt Anzeichen für einen Wandel: Immer mehr Start-ups und Unternehmen erkennen, dass Innovation ohne Fehler nicht funktioniert.

In Ländern wie Israel gibt es sogar Konferenzen, bei denen Unternehmer über ihre größten Fehler sprechen – um andere davor zu bewahren und aus Erfahrungen zu lernen.

Erfolg ohne Fehler gibt es nicht

Fehler sind nicht das Gegenteil von Erfolg – sie sind oft ein wichtiger Zwischenschritt dorthin. Jeder Unternehmer wird scheitern, stolpern und falsche Entscheidungen treffen. Doch wer aus seinen Fehlern lernt, sie analysiert und anpasst, hat die besten Chancen, am Ende noch erfolgreicher zu sein.

Die wichtigste Lektion: Nicht das Scheitern entscheidet über Erfolg – sondern die Fähigkeit, wieder aufzustehen und weiterzumachen.

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